Für die Verwaltung und Optimierung von Google Ads Kampagnen können Werbetreibende auf zahlreiche Tools innerhalb und außerhalb der Werbeplattform zurückgreifen. In Google Ads selbst helfen Empfehlungen in der Benutzeroberfläche und im Editor bei der Lokalisierung von Fehlern und Optimierungspotenzialen. Die Empfehlungen sind grundsätzlich praktisch, allerdings stark auf die Verwendung automatisierter Gebotsstrategien, Kampagnenformate und der Erhöhung von Budgets ausgerichtet. Für tiefergehende Analysen greife ich daher gerne auf externe Tools wie TrueClicks zurück, das ich in diesem Beitrag etwas genauer vorstellen möchte.
- Das PPC Management Tool „Trueclicks“
- Benutzeroberfläche
- Kategorien und Berichte im Überblick
- Kosten
- Nutzen und Erfahrungen
Was ist TrueClicks genau?
TrueClicks wurde 2017 von Wijnand Meijer und Ales Sturala aus der Agenturtätigkeit heraus entwickelt mit dem Ziel Mediabudget zielführender einzusetzen und die Verwaltung von Kampagnen effizienter zu gestalten. Ich selbst nutze das Tool, seit dem von mir schon sehnlich erwarteten Ende der Beta Phase (2020), da es so ziemlich alle Funktionen anbietet, die ich mir von einem PPC Management Tool erwartet habe.
Die Benutzeroberfläche
Das Tool bietet eine umfangreiche Auswahl an Berichten, die über unterschiedliche Wege aufgerufen werden können. Im Auditing Dashboard sieht man gleich den aktuellen TrueClicks Score auf einer Skala von 0 bis 100. Da nicht alle untersuchten Elemente für jedes Konto zutreffen, kann man diesen über benutzerdefinierte Attribute und Einstellungen zu Checks anpassen, so dass zum Beispiel gewisse Anzeigenerweiterungen oder Google Shopping bei der Bewertung nicht berücksichtigt werden. Hier können auch Einstellungen zum Zielbudget und den Grenzwerten für Anomalien vorgenommen werden.

Die Berichte werden in Folge in die Bereiche Auditing und Monitoring eingeteilt. Im Auditing wird das gesamte Konto wöchentlich oder auf Wunsch auch jederzeit analysiert und die Ergebnisse werden übersichtlich in 4 Kategorien segmentiert dargestellt: Essentials, Cost-saving opportunities, Growth opportunities, Account hygiene issues. Die Ergebnisse eines Audits können als CSV- oder PDF-Datei exportiert werden. Für die Erstellung von Berichten gibt es zudem noch Vorlagen für Google Data Studio, Google Sheets, Microsoft Power BI und Microsoft Excel.
Im Monitoring geht es um die tägliche Überwachung der Kampagnen wie zum Beispiel Fehler oder Anomalien (z.B. starke Abweichungen bei bestimmten Metriken): Urgent, Errors, Disapprovals, Anomalies, Budget, Query mining, Account activity.
Die Berichte werden unterhalb im Detail angezeigt, wobei diese standardmäßig nach ihrer Klassifizierung (Auditing, Monitoring) sortiert sind. Man kann diese Sortierung jedoch auch auf Basis ihrer Wichtigkeit (Score Impact) oder Kategorie (insgesamt 12 Hauptkategorien) vornehmen oder einen Vergleich mit den Daten vor einer Woche, einem Monat oder drei Monaten anzeigen lassen um den Effekt der bisherigen Maßnahmen auszuwerten.
Alle Kategorien und Berichte im Überblick
Im Tool gibt es insgesamt 12 Hauptkatergorien, wobei die darin enthaltenen Berichte auch über das Auditing oder Monitoring aufgerufen werden können.
Tracking: Conversion Tracking, Conversion Wert, Google Analytics, Google Search Console
Campaign Settings: Werbenetzwerke, Länder, Sprachen, Suchnetzwerk-Partner
Ad Extensions: Sitelinks, Standorterweiterungen, Anruferweiterungen, etc.
Impression Share: Anteil an möglichen Anzeigenimpressionen (Budget, Rang)
Quality Score: gewichteter Qualitätsfaktor, erwartete Klickrate, Anzeigenrelevanz
Account Structure: Syntax, Granularität, generische vs. markenbezogene Begriffe
Keywords: Keyword Verwässerung, Suchanfragen zu exakt passenden Keywords, Dynamic Search Ads, Listen mit ausschließenden Keywords
Ad Testing: Anzahl an Anzeigen pro Anzeigengruppe, Nutzung des dritten Anzeigentitels, Nutzung der zweiten Beschreibung, Nutzung von responsiven Suchanzeigen
Shopping: Anteil an Impressionen und Clicks, relative Klickrate und CPC, uvm.
Bid Management: Einschränkungen durch das Budget, Sichtbarkeit auf Endgeräten
Landing Pages: Nutzererfahrung, Seitenladezeiten, Diversität bei Zielseiten
Audiences: Nutzung von Zielgruppen (z.B. Remarketing Listen), Frequency Capping
Kosten
Das Tool kann bei monatlicher Abrechnung ab 49 Euro genutzt werden, wobei die Gesamtausgaben der verlinkten Werbekonten auf 5.000 Euro pro Monat begrenzt sind. Bei einer jährlichen Abrechnung mit entsprechender Laufzeit sind es 39 Euro pro Monat. Bevor man sich bindet, kann das Tool bis zu 6 Wochen lang getestet werden.
Nutzen und Erfahrungen
Über PPC Management Tools wie TrueClicks stehen Werbetreibenden zahlreiche Analysen und Berichte zu Verfügung um die Leistung der Kampagnen zu überwachen, Fehler zu korrigieren und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Auch wenn Google Ads mittlerweile zahlreiche Empfehlungen für die Kampagnenoptimierung zu Verfügung stellt, gehen die bei externen Tools enthaltenen Daten deutlich weiter. Man merkt hier auch ganz deutlich die Agenturerfahrung der Gründer und die Berücksichtigung gängiger Optimierungszyklen.
Für mich ist ein externes PPC Management Tool ein wichtiger Blick über die eigene Schulter und Sicherheitsnetz. Zudem stellen das Monitoring und die Audits eine enorme Zeitersparnis dar, da ich proaktiv auf Fehler und Optimierungspotenziale hingewiesen werde. Besonders häufig nutze ich die Berichte zur Kampagnenqualität, da der gewichtete Qualitätsfaktor ansonsten recht mühsam über den Export von Daten und die weitere Verarbeitung dieser in MS Excel berechnet werden muss.
Disclaimer: Ich nutze TrueClicks seit ca. einem Jahr im Rahmen meiner Agenturtätigkeit und wollte meine Erfahrungen damit in diesem Beitrag teilen. Es besteht abseits der Kundenbeziehung keine Kooperation und der Beitrag ist rein redaktioneller Natur.
Bildnachweis: trueclicks.com